Apple Watch 8 im Test: Eine Uhr für den Notfall (2024)

  • X.com
  • Facebook
  • E-Mail
  • Messenger
  • WhatsApp
  • E-Mail
  • Messenger
  • WhatsApp
Apple Watch 8 im Test: Eine Uhr für den Notfall (1)

Dieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.

Die am wenigsten wichtige Nachricht zuerst: In der neuen Apple Watch Serie 8 steckt auch ein neuer Chip, der S8. Laut Apple ist er 20 Prozent schneller als sein Vorgänger in der Apple Watch SE von 2020. Im täglichen Umgang mit dem neuen Modell habe ich davon nichts gespürt, schon der S7 in der Apple Watch 7 – den Zusatz »Series« lasse ich der Einfachheit halber im Rest dieses Textes weg – lässt keine Wünsche offen. Er sorgt dafür, dass alles, was man Apples Smartwatch aufträgt, quasi augenblicklich umgesetzt wird. Der verbesserte Chip ist also nett, aber nicht unbedingt nötig.

Interessanter ist da schon die nun mögliche Messung der Hauttemperatur. Die wird zunächst vor allem dazu genutzt, um nachträglich einzuschätzen, wann Nutzerinnen der Watch 8 ihren Eisprung hatten. Das wiederum soll helfen, fruchtbare Phasen abzuschätzen. Ein Hilfsmittel zur Verhütung, darauf weist Apple eindringlich hin, ist diese Technik indes nicht.

Auch mit einem Thermometer sollte man die Sensoren nicht verwechseln, denn auf Knopfdruck die Körpertemperatur messen lässt sich damit nicht. Stattdessen misst die Uhr die Temperatur am Handgelenk ausschließlich während des Schlafs und gibt selbst dabei keine absoluten Werte in Grad Celsius oder Fahrenheit an. Stattdessen legt sie einen »Ausgangszustand« fest und zeigt Abweichungen von diesem Mittelwert an, der erstmals nach fünf Nächten berechnet wird. Bis man zum ersten Mal einen Hinweis auf einen möglichen Eisprung erhält, dauert es noch länger, nämlich zwei Menstruationszyklen.

Dass all das nur funktioniert, wenn man die Watch jede Nacht beim Schlafen trägt, zeigt auch, wie langfristig das Unternehmen neue Funktionen vorbereitet. Ohne die Schlaferfassung, die mit watchOS 7 eingeführt wurde, und die Schnellladefunktion, die mit der Watch 7 kam, wäre die nächtliche Temperaturmessung nicht möglich.

Apple Watch 8 im Test: Eine Uhr für den Notfall (2)

Abzuwarten bleibt, ob die Messungen mit künftigen Softwareupdates noch für andere Auswertungen genutzt werden können. Apple selbst merkt schon jetzt an, dass Veränderungen der nächtlichen Körpertemperatur beispielsweise auch durch intensives Training oder einen Jetlag verursacht werden können.

Crash, Boom, Bang

Apple Watch 8 im Test: Eine Uhr für den Notfall (3)
Apple Watch 8 im Test: Eine Uhr für den Notfall (4)

Die zweite Neuerung, die man nur mit einer Apple Watch 8 nutzen kann, aber nicht nutzen möchte, ist die Unfallerkennung. Genau wie die neuen iPhones soll die Apple Watch 8 durch die Messung verschiedener Parameter erkennen können, wenn man einen Autounfall hatte. Und ebenso wie Apples Smartphones kann auch sie in einem solchen Fall einen Notruf absetzen, sofern man nicht binnen zehn Sekunden bestätigt, dass man dazu noch selbst in der Lage ist. Da ich meist mit dem Fahrrad unterwegs bin und mein Auto ungern für einen Crashtest geopfert hätte, habe ich vorsichtshalber nicht ausprobiert, ob und wie gut das funktioniert.

Ein bisschen länger durchhalten

Apple Watch 8 im Test: Eine Uhr für den Notfall (5)

Was ich dagegen ausprobiert habe, ist die Akkulaufzeit, die Apple konservativ mit »bis zu 18 Stunden« angibt. Wie weit man tatsächlich kommt, hängt massiv davon ab, wie intensiv man die Watch benutzt. Nach einem faulen Tag und einer Nacht zeigte mein Testgerät am folgenden Morgen noch 42 Prozent Restkapazität an. Nach einem stundenlangen Fahrradtraining hingegen musste ich sie vor dem Zubettgehen noch einmal aufladen, damit sie durch die Nacht kommen konnte.

Was ich in den wenigen Tagen mit der neuen Watch 8 noch nicht hinreichend testen konnte, war indes der neue Stromsparmodus, in dem die Uhr bis zu 36 Stunden durchhalten soll. Um das zu schaffen, werden etwa das Always-on-Display und die Herzfrequenzmessung im Hintergrund abgeschaltet. Auf meiner mehrwöchigen Radtour im Sommer hätte ich das gut gebrauchen können.

Apple Watch 8 im Test: Eine Uhr für den Notfall (6)

Wie die meisten anderen Features, mit denen die Watch 8 beworben wird, ist der Stromsparmodus aber nicht dem neuen Modell vorbehalten. Vielmehr profitieren davon auch ältere Apple-Smartwatches ab der Series 4, nachdem sie das Update auf watchOS 9 installiert haben. Damit nicht genug, bringt dieses Update auch neue Ziffernblätter, eine neue Kompass-App, neue Trainingsfunktionen, internationales Roaming und die Möglichkeit, sich den Weg zurück weisen zu lassen, falls man sich auf einem Ausflug verlaufen haben sollte.

All das werde ich mir mit der Apple Watch Ultra anschauen, die etwas später in den Handel kommen wird als die Watch 8 und deren günstiger Ableger, die Apple Watch SE.

Fazit

👍 Sehr gutes Design

👍 Temperaturmessung

👍 Unfallerkennung

👎 Hoher Preis

👎 Kaum Veränderungen gegenüber der Apple Watch 7

Warum soll man das Rad neu erfinden, wenn es doch sowieso schon rund läuft? So in etwa könnte man Apples Watch 8 in Kurzform beschreiben. Sie führt das erfolgreiche Konzept der Series 7 um nur zwei Funktionen erweitert fort, sieht gut aus, hat ein tolles Display und kann mit etlichen Apps bestückt werden. Genau wie ihre Vorgänger muss sie aber, wenn man nicht den Stromsparmodus nutzt, täglich aufgeladen werden.

Und sie ist, genau wie die iPhones, leider teurer geworden, kostet schon in der günstigsten Ausführung 499 Euro, also 70 Euro mehr als ihre Vorgängerin vor einem Jahr. Wer eine Apple Watch haben, aber nicht so viel ausgeben will, muss zur Watch SE greifen. Die hat ein kleineres Display, keine Temperaturmessung und auch sonst weniger Funktionen, aber denselben Chip und dasselbe watchOS 9 wie die Watch 8. Vor allem aber hat sie denselben Preis wie 2021: Mit 299 Euro ist sie deutlich günstiger als die größeren Modelle.

Hintergrund: Produkttests im Netzwelt-Ressort

Über welche Produkte wir in der Netzwelt berichten und welche wir testen oder nicht, entscheiden wir selbst. Für keinen der Testberichte bekommen wir Geld oder andere Gegenleistungen vom Hersteller. Es kann aus verschiedenen Gründen vorkommen, dass wir über Produkte nicht berichten, obwohl uns entsprechende Testprodukte vorliegen.

Testgeräte und Rezensionsexemplare von Spielen bekommen wir in der Regel kostenlos für einen bestimmten Zeitraum vom Hersteller zur Verfügung gestellt, zum Teil auch vor der offiziellen Veröffentlichung. So können unsere Testberichte rechtzeitig oder zeitnah zur Veröffentlichung des Produkts erscheinen.

Vorabversionen oder Geräte aus Vorserienproduktionen testen wir nur in Sonderfällen. In der Regel warten wir ab, bis wir Testgeräte oder Spielversionen bekommen können, die mit den Verkaufsversionen identisch sind. Wenn sie bereits im Handel oder online verfügbar sind, kaufen wir Produkte in einigen Fällen auf eigene Kosten ein.

In der Regel werden Testgeräte nach dem Ende des Tests an die Hersteller zurückgeschickt. Die Ausnahme sind Rezensionsexemplare von Spielen und langfristige Leihgaben: So haben wir zum Beispiel Spielekonsolen und Smartphones in der Redaktion, die wir über längere Zeit nutzen dürfen. So können wir beispielsweise über Softwareupdates, neues Zubehör und neue Spiele berichten oder Langzeiturteile fällen.

Oft werden Rezensionsexemplare am Ende eines Jahres zum Beispiel gesammelt und im Rahmen eines firmeninternen Flohmarktes verkauft, wobei die Erlöse für gemeinnützige Zwecke gespendet werden. Teilweise werden sie auch direkt an gemeinnützige Einrichtungen gespendet.

Die Kosten für Reisen zu Veranstaltungen, egal ob sie in Deutschland oder im Ausland stattfinden, trägt DER SPIEGEL stets selbst. Das gilt auch dann, wenn beispielsweise aufgrund kurzfristiger Termine ein Unternehmen die Reiseplanung übernimmt.

Veranstaltungen, zu denen wir auf eigene Kosten reisen, sind unter anderem die Messen Ifa, CES, E3 und Gamescom, Entwicklerveranstaltungen wie die Google i/O, WWDC und Build sowie Events von Firmen wie Apple, Google, Microsoft oder Nintendo. Auf Konferenzen wie dem Chaos Communication Congress oder der re:publica bekommen wir in der Regel, wie auch andere Pressevertreter, kostenlose Pressetickets, da wir über die Konferenz berichten und keine klassischen Teilnehmer sind.

Seit Dezember 2016 finden sich in einigen Netzwelt-Artikeln sogenannte Affiliate-Anzeigen, die sogenannte Links zu Onlineshops enthalten. Besucht ein Nutzer über einen solchen Link einen dieser Shops und kauft dort online ein, wird DER SPIEGEL, aber nie die Autorin oder der Autor individuell, in Form einer Provision an den Umsätzen beteiligt. Diese Provision wird vom Händler gezahlt, nicht vom Hersteller des Produkts. Die Anzeigen tauchen in Artikeln unabhängig davon auf, ob ein Produkttest positiv oder negativ ausfällt. Eine ausführliche Erklärung zu Affiliate-Links finden Sie, wenn Sie auf diesen Link klicken.

Apple Watch 8 im Test: Eine Uhr für den Notfall (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Arielle Torp

Last Updated:

Views: 5932

Rating: 4 / 5 (41 voted)

Reviews: 88% of readers found this page helpful

Author information

Name: Arielle Torp

Birthday: 1997-09-20

Address: 87313 Erdman Vista, North Dustinborough, WA 37563

Phone: +97216742823598

Job: Central Technology Officer

Hobby: Taekwondo, Macrame, Foreign language learning, Kite flying, Cooking, Skiing, Computer programming

Introduction: My name is Arielle Torp, I am a comfortable, kind, zealous, lovely, jolly, colorful, adventurous person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.